Das war der CSD in Köln 2019!

Köln Pride 2019 
Foto: Florian Bräunsbach

1,2 Millionen Menschen aus der ganzen Welt versammelten sich letztes Wochenende in der Domstadt, um gemeinsam für mehr Toleranz, Akzeptanz und die Rechte der LGBT+ Community zu demonstrieren.
Seit 1991 wird die Colognepride veranstaltet, die sich anfangs noch bescheiden „Christopher Street Day in Köln“ nannte.

Die Colognepride ist deutschlands größter CSD, gemessen an der Teilnehmerzahl und an den Besuchern.
Wo in vielen Städten fast ausschließlich Parteien zu den Teilnehmern des CSD gehören, finden sich in Köln mittlerweile auch zahllose Unternehmen und Vereine ein.
Man könnte glauben, es gehört in Köln zum guten Ton, einen Wagen auf der CSD Demonstration zu haben – wer nicht gesehen wird, gehört nicht dazu.

Claudia Roth und Tessa Ganserer auf dem Wagen der Partei „Bündnis 90/Die Grünen“
Foto: Florian Bräunsbach


Besonders eindrucksvoll war der Truck des Streamingdienstes „Netflix“, die sich an diesem Tag auf den Fantasienamen „Netwix“ tauften und mit leicht abgeänderten Serientiteln wie „House of Cocks“ (House of Cards) oder „Gay ist the new black“ (orange ist the new black) auf sich aufmerksam machten.
Ob man diese Teilnehmer auf einer Demonstration wirklich braucht, noch dazu, wenn nicht wirklich eine politische Forderung rüber kommt, ist fraglich.
Jedoch freut es die meisten zu sehen, dass sich immer mehr Unternehmen öffentlich zu ihrer queeren Crowd bekennen.
Zu einer positiven Stimmung der Demo tragen diese in jedem Fall bei.

Gegen Mittag setzt sich der Demonstrationszug in Köln-Deutz in Bewegung, quert die Deutzer Brücke, betritt am Heumarkt die Schildergasse und folgt ihr bis zum Neumarkt und durchzieht anschließend die Innenstadt in einem langen Bogen bis hin zum Dom.



Auffällig ist, dass sich nur wenige Besucher an der Demonstration beteiligen. Die meisten stehen am Rand und lassen das Ambiente auf sich wirken, nur vereinzelt lassen sich Menschen mitreißen und werden zu Demonstranten.
Gründe mag es viele geben, im toleranten Köln, in dem queere Menschen praktisch ihren eigenen Stadtteil haben, für noch mehr Toleranz und Freiheit zu demonstrieren, mag sich anfühlen, wie Wasser an den Rhein zu tragen.
Vielleicht sind die Kölner aber auch einfach vom Carneval daran gewöhnt, dass man sich das bunte Spektakel zwar ansieht, aber Mitmachen überlässt man lieber den Profis.

In jedem Fall hat der Kölner CSD eine Strahlkraft auf ganz Deutschland und die tausenden Lesben, Schwulen, Bi-, Trans- und Intersexuellen, Transgender, Dragqueens, Fetischisten und Jecken finden dort an einem tag im Jahr ihre ganz persönliche Freiheit, ihr Innerstes nach außen zu tragen.
Das haben die mutigen Demonstranten vor Jahrzenten geschaffen und dafür sollten wir dankbar sein.

Übrigens: 2020 findet der CSD Köln von 3. Bis 5. Juli statt.

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