Vom Angst haben und mutig werden

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Ich glaube, ich habe diesen Text hunderte Male angefangen, hatte so viele Ideen und konnte sie doch nicht zu richtigen Sätzen formulieren. Was ist Angst und was ist Mut? Wenn ich an die vergangenen Monate zurück denke, dann hatte ich nicht viel Angst, weniger als sonst, vielleicht weil ich das, was mir am meisten Angst machte schon hinter mir hatte, weil ich mutig war.

Vor 4 1/2 Monaten habe ich das getan, vor dem ich mich unglaublich gefürchtet habe und nicht wusste, ob es cool oder nur unglaublich dumm war. Ich habe das Land verlassen, habe mir einen Job am anderen Ende der Welt gesucht, jedenfalls mehr oder weniger. Auch wenn das hier alles nur für eine bestimmte Zeit ist, hatte ich wahnsinnige Angst davor, mein sicheres Umfeld zu verlassen, meine Routinen aufzugeben, meine Freunde und meine Familie für ein Jahr nicht zu sehen. Das heißt, ich war mutig, richtig oder habe ich einfach aufgegeben und versucht, irgendwo anders wieder anzufangen?

Photo by Karina Lago on Unsplash

Ich glaube, dass man Mut und Angst auslegen kann, wie man es gerade möchte. Jedenfalls bis zu einem bestimmten Punkt. Wie oft hast du schon den Satz „Ich möchte das nicht machen, weil ich keine Lust darauf habe!“ benutzt, obwohl es doch eigentlich die Angst war, die dich etwas nicht machen ließ? Wie oft hat dich dann diese kleine Stimme im Kopf zurückgehalten und hat dir gesagt, dass das doch viel zu gefährlich ist und das man das einfach nicht machen sollte. Und wie oft hast du diese kleine Stimme in deinem Kopf gewinnen lassen? Den Angsthasen in dir? Sollten wir nicht manchmal auch das mutig sein gewinnen lassen, versuchen Dinge zu verändern, aus unserer Komfort-Zone ausbrechen? Sollten wir nicht für uns selbst neue Dinge wagen, damit wir wachsen können, jeden Tag aufs neue?

Wenn ich meine Zwillings-Toddler hier anschaue, könnten sie nicht unterschiedlicher sein. Eine ist mutig, will alles ausprobieren und furchtlos – was nicht immer ganz ungefährlich ist, während der andere sich an mir festklammert, Angst hat, sich dauernd weh tut. Er brauchte Wochen vom ersten Schritt, bis er frei lief, einfach weil er Angst hatte zu fallen, denn er viel immer nur noch vorne – auf sein Gesicht, nicht auf den Hintern, wo ihn die Windel weich hätte fallen lassen. Und dann dieses kleine Mädchen, dass manchmal einfach stolpert und fällt, sich umschaut, lacht und es nochmal probiert. Zwillinge und doch so von Grund auf verschieden.
Was das mit uns zutun hat? Ich behaupte, die beiden spiegeln den täglichen Kampf mit uns selbst wieder. Ängste, die uns verunsichern, sodass wir es manchmal einfach nicht versuchen wollen oder auch können, weil die Furcht uns so sehr lähmt. Und dann später das Überwinden der Angst, das loslaufen, merken, dass es gar nicht so schlimm ist. Was ist, wenn wir das jeden Tag machen würden? Was ist, wenn wir es einfach versuchen würden? Den Fallschirmsprung, die neue Brille oder vielleicht auch die neue Beziehung? Manchmal müssen wir Dinge tun, die uns Angst einflößen, denn anderen Falls werden wir es nicht weiter schaffen.
Manchmal bedeutet Mut übrigens auch, sich von Dingen zu lösen, wie dem zerissenen T-Shirt, an dem so viele Erinnerungen liegen oder der kaputten Beziehung.

Was bedeutet Mut für euch? Wann wart ihr das letzte Mal mutig und habt etwas gewagt?

Photo by Aziz Acharki on Unsplash
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liebt Kaffee, Cherry Coke und Cheez-It! Ich lebe momentan in der USA und arbeite hier, wodurch es von mir in Zukunft auch mehr Dinge zu Seattle und den United States im allgemeinen geben wird. Ich liebe Themen zum Thema Lifestyle, Reisen und Bücher ♥

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