Das Geheimnis um den guten Sex

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Wir hören es doch immer wieder: Irgendjemand berichtet voller Freude, dass sie oder er letzte Nacht mal wieder richtig guten Sex hatten. Dabei verrät bereits die Betonung der Aussage, dass es sich dabei um ein besonders seltenes Ereignis halten muss.

Doch was ist es, das den Geschlechtsverkehr für uns gut macht? 

Diese Frage stellen sich vermutlich tausende Menschen jeden Tag aufs Neue, vor allem dann, wenn der gemeinsame Abend mit dem Partner etwas Besonderes werden soll. Das Problem an der Sache: Damit legen sie den Grundstein dafür, dass es nicht gut wird. 

Den Verstand ausschalten

Ich denke man kann es ganz gut mit Seilspringen vergleichen. Solange man nicht darüber nachdenkt, was genau man da eigentlich tut, funktioniert das Hüpfen im Takt. Sobald ich mir Gedanken mache, in welchem Takt ich hochspringe soll, gerät das Taktgefühl durcheinander und es geht schief. Natürlich ist Sex eine komplexere Sache, als Seilspringen. Was man auch oft beobachtet ist, dass Menschen zu viel über ihren Körper nachdenken. Auch wenn es schwer fällt, akzeptiert euch oder blendet euch selbst weitestgehend aus und konzentriert euch auf das Gegenüber, denn euer Partner hat euch längst akzeptiert, sonst wäre dieser Mensch nicht mit euch im Bett. Dennoch erlebe ich es immer wieder, dass Menschen zu viel über ihren Sex nachdenken und versuchen, die misslungenen Liebesspielchen zu analysieren.

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Die Sache mit dem Nachdenken

Der Grundstein liegt im Vertrauen – und zwar in dich selbst! Warum willst du Sex? Bestimmt nicht um dich zu stressen! Überlege dir vorher, auf was du Lust hast, in einen Vortrag gehst du schließlich auch nicht ohne Konzept. Nimm dir etwas Zeit – am besten beim Masturbieren und stell dir einfach vor, wie der perfekte Sex für dich aussieht. Mit dem Nachdenken über deine sexuellen Vorlieben werden dir früher oder später immer mehr Ideen in den Kopf kommen! Am Anfang sind es einfache Ideen, wie intensive Küsse, Zungenspiele am Hals und am Ohr oder verschiedene Stellungen. Doch je öfter du das tust und je mehr Erfahrungen du sammelst, desto verrückter und einfallsreicher werden deine Ideen. Denn:

Wir alle haben Fetische.

…oder zumindest Vorlieben. Wer sagt, er habe keine Fetische, der hatte bisher schlicht und einfach so einfallslosen Sex, dass er sie nicht entdeckt hat.

Unsere Körper sind darauf programmiert, bestimmte Fantasien als erotisch zu empfinden, manche mehr und manche weniger. Das, was die meisten Menschen als erotisch empfinden, kommt in den meisten Pornofilmen vor: Reizwäsche, nackte Haut, Stöhnen.

Übertragen auf die Musik würde man diese Dinge als „Mainstream“ bezeichnen.

Aber Menschen sind verschieden und eben so auch die sexuellen Vorlieben. Welche das für dich sind, kann dir niemand sagen, du musst es herausfinden.

Vor dem Orgasmus: „Orr, jetzt fünf fette Schwänze in meinem Mund!“ Nach dem Orgasmus: „Oder ne Waffel, ne Waffel tut’s auch.“

Manche dieser Fantasien können dir im ersten Moment Angst machen, du ekelst dich vielleicht vor dir selbst, oder bist erschrocken über die Gedanken in deinem Kopf. Nach dem Orgasmus sieht die Welt immer etwas anders aus.  Hier kommt das Vertrauen in dich selbst wieder ins Spiel: Steh‘ zu dir und deinen Vorlieben, du musst sie schließlich niemandem auf die Nase binden, der davon nichts wissen soll.

Außerdem kann es sein, dass du mit der Zeit neue Vorlieben an dir entdeckst, oder dass andere dafür irgendwann wieder verschwinden, bleib dir selbst gegenüber offen für Neues.

Die Inspiration aus der Fantasie

Den wichtigsten Baustein für guten Sex hast du damit gelegt. Du kennst dich selbst und weißt, was dir gefällt. Beim nächsten Techtelmechtel ist es nun an der Zeit, dich auszuprobieren. 

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Sprich über das, was du willst

Es hilft, mit dem Partner über den Sex zu sprechen! Da sind sich alle Sexualtherapeuten einig und es deckt sich auch mit meiner persönlichen Erfahrung. Wenn man etwas will, muss man es ansprechen. Und das macht unwahrscheinlich viel Spaß! Menschen, die auch in jahrelangen Beziehungen noch guten Sex haben, tun genau das.

Du vertraust deinem Partner und deine Partner vertraut dir? Perfekt. Flüstere ihm ins Ohr, was er tun soll. Verzichte im ersten Moment auf Augenkontakt, wenn es dir peinlich sein sollte, außerdem ist ein sanftes Flüstern tausend Mal erregender.

Macht ein Spiel aus dem Ausprobieren

Am Anfang einer Beziehung hat der Sex den Reiz des Neuen und unbekannten. Diesen holt ihr euch so zurück. Am einfachsten geht das, indem ihr ein kleines Spiel daraus macht: Man sagt dem Partner, worauf man Lust hat, wie zum Beispiel das Verbinden der Augen beim Oralverkehr. Hat der Partner darauf keine Lust, muss er einen Gegenvorschlag bringen. Ihr werdet euch schnell steigern und frischen Wind in die Sache bringen.

Dafür ist er/sie nicht der Mensch

Ich kann mir gut vorstellen, was viele von euch nun denken: Das macht mein Partner / meine Partnerin nicht mit. Lockert die Stimmung auf, trinkt ein Glas Wein, dimmt das Licht, macht euch eine Gänsehaut oder schaut euch einen Porno an. Die meisten Menschen reagieren schneller mit Erregtheit auf eure Fantasien, als ihr das vielleicht vermutet. Wer weiß, welch guten Sex ihr in der Vergangenheit schon hättet haben können, wenn ihr euch getraut hättet, etwas anzusprechen?

Und wenn es mir nicht gefällt?

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Dann lasst es sein. Oft malen wir uns Dinge schöner aus, als sie es tatsächlich sind. Sex in der Dusche ist eines der typischen Negativbeispiele. Die meisten Menschen sind enttäuscht von dieser Erfahrung. Es ist rutschig, die Fliesen und das Glas sind eiskalt und das Wasser stört eher beim Atmen und Sehen, als dass es stimuliert.

Doch auch hier gibt es keine Allgemeingültigkeit, viele lieben genau diesen Sex.

Manchmal ist es auch nur ein Wechsel der Location, der einiges bewirken kann: Oralsex ist nachts in einem hohen Stockwerk eines Hochhauses mit einem atemberaubenden Blick über die Stadt eine andere Erfahrung, als im dunklen Bett.

Hab auch keine Angst, Nein zu sagen. Man muss sich natürlich nicht auf alles einlassen, das wichtigste ist, dass es beiden gefällt.

Wenn ich lachen muss?

Lachen beim Sex? Ja natürlich!

Nichts lockert die Stimmung schneller auf, als ein gemeinsames Lachen. Es drückt noch dazu Verbundenheit und Sympathie aus, wichtige Eigenschaften für eine Sache, die intimer nicht sein könnte. Nur auslachen sollte man den Partner niemals. Von einer erotische Fantasie zu berichten, kostet eine Menge Überwindung und viele trauen sich das deshalb nicht. Habt Verständnis dafür und respektiert euren Partner.

Spielzeug?

Muss meiner Ansicht nach nicht unbedingt sein. Unsere Körper bieten bereits einige Möglichkeiten, an etwas zu spielen. Sind die Spielzeuge Bestandteil eurer Fantasien, baut sie ein. Alles was euch gefällt, ist absolut erlaubt.

Fazit:

Guter Sex ist keine hohe Kunst und kein Zufallsprodukt. Wichtig ist, dass beide erregt sind und Lust auf die Sache haben, mit ihrem eigenen Körper im reinen sind und wissen, worauf sie stehen. Solange man – im wahrsten Sinne des Wortes – offen bleibt und sich auf Neues einlässt, kann man sich immer wieder überraschen und es wird so schnell nicht langweilig.

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